Der Neujahrsanlass fand diesmal in Arlesheim, im Andlauerhofgut statt. Für Oberbaselbieter eher ungewohntes Terrain!
In einer ehemaligen Scheune war wunderschön gedeckt, besonders die Lichtsäcke, von Ursula liebevoll hergestellt und verteilt , tauchten den Raum in ein festliches Licht! Ein schöner Rahmen für die Begegnung mit Menschen, denen man nicht täglich begegnet. Wie üblich, waren auch die Partner und Partnerinnen der Clubmitglieder eingeladen, so konnte manche Bekanntschaft aufgefrischt werden.
Die Bauernfamilie und Metzger Jenzer hatten ein aussergewöhnliches Buffet vorbereitet:
Nach einem reichhaltigen Salatteller waren wir gespannt auf den Hauptgang:
Grilladen "nose to tail". Der Grillchef erläuterte das Prinzip: Es sollen nicht wie inzwischen üblich, nur die Edelstücke eines Schlachttieres verwendet werden, sondern auch Teile, die etwas in Vergessenheit geraten sind wie Innereien und - Fleisch, das früher als Suppenfleisch Verwendung fand.
Teilweise mit etwas gemischten Gefühlen warteten wir also auf das, was da kommen sollte...
Doch als der feine Fleischduft den Raum durchzog, machten sich Mann und Frau auf ans Buffet. Für viele war es das erste Mal, dass sie gegrillte Kalbsniere, Bruststück und Fleisch vom Nackenmuskel assen, aber wie ich gesehen habe, ist fast gar nichts übrig geblieben! Der hausgemachte Kartoffelgratin passte sehr gut dazu. Auch Vegetarier und Vegetarierinnen konnten gut damit leben.
Weniger Aufregung verursachte das anschliessende Dessert, das bodenständig und sehr gut war: Es gab Vanilleglace mit Rotweinzwetschen und Rahm !
Nach dem Kaffee war es Zeit für den Höhepunkt des Abends: Die Neujahrsansprache des Präsidenten Michael Koppelmann
Ausgehend von einem Gedicht von Hermann Hesse philosophierte er in seiner gewohnt launischen Art über das Leben und seine verschlungenen Wege und fand eine aufmerksame Zuhörerschaft.
Stufen (Hermann Hesse)
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen.
Nur wer bereit zum Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn , Herz, nimm Abschied und gesunde!
Danke Michael!
Das sind genau die Worte, die wir alle nötig haben am Anfang eines neuen Jahres!
Wie gut, dass wir nicht nur einen Präsidenten haben, sondern jedes Jahr eine neue Persönlichkeit näher kennen lernen dürfen!
Auch dem Vorbereitungsteam mit Ursula Bichweilerund Richi Bührer gebührt ein grosses Dankeschön für diesen wunderschönen Jahresanfang!